Missverständnis 1: Es geht nur um die positiven Gefühle und darum, jederzeit happy zu sein. Falsch: Die Positive Psychologie untersucht auch die negativen Gefühle und deren Bedeutung für unser Leben. Allerdings stellt sie andere Fragen. Sie fragt nach den Aspekten, mit deren Hilfe wir besser mit negativen Gefühlen umgehen und schneller und noch stärker aus schwierigen Phasen hervorgehen können.
Missverständnis 2: Das ist doch positives Denken. Falsch: Nur die Begriffe klingen ähnlich. Positives Denken meint vereinfacht: „Glaube ganz fest an etwas und blende alles andere aus, dann erfüllt es sich.“ Die Positive Psychologie ist eine Wissenschaft. Sie weiß, dass positive wie negative Aspekte zum Leben gehören und blendet deshalb nichts aus. Sie erforscht jedoch die Wirkfaktoren, die dazu führen, dass Menschen selbst aus widrigen Verhältnissen gestärkt hervorgehen, wie wir erfolgreich mit negativen Gefühlen umgehen und was dazu führt, dass Menschen erfolgreich, zufrieden und glücklich werden.
Missverständnis 3: Wenn ich keine negativen Gefühle habe, bin ich automatisch glücklich. Falsch: Die Abwesenheit von negativen Gefühlen heißt nicht, dass wir automatisch ein glückliches Leben haben. Die Positive Psychologie zeigt, wie wichtig unsere Gefühle sind und dass es andere Gesetzmäßigkeiten für die positiven Gefühle gibt. Beispielsweise haben Forscher herausgefunden, was Ehen und Beziehungen scheitern lässt. Das reicht jedoch noch nicht, um zu erklären, warum Ehen über Jahrzehnte glücklich verlaufen. Erst die Frage und die Forschung, was zum Gelingen führt, enthüllt die Hintergründe. Genau solche Fragen stellt und erforscht die Positive Psychologie.
Missverständnis 4: Dann muss es auch eine negative Psychologie geben. Falsch: Es gibt keine negative Psychologie. Der Begriff „positiv“ soll darauf hinweisen, dass es um die Aspekte geht, die ein positives, glückliches, gelingendes Leben ermöglichen.